Zurück 15 Nov 2021 · 2 min lesezeit
von Felicitas Eva Lindner

Eine zyklothyme Störung oder auch zyklothymische Störung ist durch eine kontinuierliche Instabilität der Stimmung gekennzeichnet. Hierbei wechseln sich ein paar Tage andauernde hypomane Phasen mit kürzeren und weniger starken depressiven Episoden ab. Die unterschiedlichen Episoden treten unregelmäßig auf und auch der Schweregrad kann sich verändern.

Anzeichen einer zyklothymen Störung

Damit die Diagnose einer zyklothymen Störung als solche tatsächlich gestellt werden kann, müssen die Stimmungsschwankungen mindestens über 2 Jahre hinweg bestehen. Die Stimmungshochs und -tiefs sind jeweils von unterschiedlichen Symptomen gekennzeichnet. 

Stimmungshoch

  • weniger Schlafbedürfnis
  • Rededrang
  • Gefühl, die Gedanken würden rasen
  • Konzentrationsschwierigkeiten und leichte Ablenkbarkeit
  • übermäßig ausgeprägtes Selbstwertgefühl
  • übermäßiges Nachgehen von Beschäftigungen, die oft unangenehme Konsequenzen haben können: z.B. ungebremstes Einkaufen oder auch sexuelle Eskapaden

Stimmungstief

  • vermehrtes Nachdenken und Grübelzwang, Gedankenkreisen
  • Niedergeschlagenheit und gedrückte Stimmung
  • starke Schuldgefühle
  • vermindertes Selbstwertgefühl

Die Symptome der Zyklothymie ähneln denen einer bipolaren affektiven Störung. Jedoch sind die Symptome der zyklothymen weniger stark ausgeprägt, was die Krankheitsbilder voneinander unterscheidet. 

Zyklothyme Störung: Ursachen

Was genau Zyklothymia hervorrufen kann, ist in der Wissenschaft nicht ganz geklärt. Wie jede andere psychische Erkrankung, kann eine zyklothyme Störung ganz unterschiedliche Ursachen und Auslöser haben. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass häufig genetische Ursachen sowie traumatische Erfahrungen die Entstehung einer zyklothymen Störung begünstigen können. 

Folgende Ursachen können eine zyklothymische Störung auslösen:

  • Familiäre Häufung: In Familien, in denen bipolare affektive Erkrankungen auftreten, ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand an einer zyklothymen Störung erkrankt, höher 
  • Traumatische Erlebnisse
  • andere (psychische) Erkrankungen

Zyklothymische Störung: Therapie

Oftmals empfinden Betroffene einer zyklothymen Störung ihre Symptome gar nicht als so intensiv, dass sie eine Behandlung für nötig halten. Viele wissen nicht, dass sie überhaupt unter einer Erkrankung leiden.

Die rechtzeitige und nachhaltige Behandlung der Zyklothymie ist sehr wichtig. Wird die Erkrankung nicht rechtzeitig behandelt, können sich die Symptome verschlimmern oder chronisch werden. Welche Therapie schließlich gewählt wird, unterscheidet sich je nach Patient*in und den individuellen Symptomen sowie der Ausprägung der Erkrankung. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine zyklothyme Störung zu behandeln:

  • Gabe von Medikamenten

Antidepressiva: Die Gabe bei Antidepressiva bei einer zyklothymen Störung ist jedoch umstritten, da manische Symptome dadurch eventuell verstärkt werden können

Carbamazepin: Dieser Wirkstoff wird vor allem zur Behandlung von Epilepsie angewendet, kann aber auch unterstützen, um hohen Stimmungsschwankungen vorzubeugen.

Valproinsäure: Auch Valproinsäure wird überwiegend zur Therapie von Epilepsie eingesetzt, kann aber auch zur Behandlung von Depression unterstützend wirken. Jedoch darf dieses Medikament nicht bei Schwangeren und Stillenden verschrieben werden.

Lithium: Lithium wird häufig zur Vorbeugung von bipolaren Störungen eingesetzt.

  • Psychotherapie

Verschiedene Arten der Psychotherapie haben sich zur Behandlung oder auch Unterstützung der medikamentösen Therapie bei der zyklothymen Störung als hilfreich erwiesen.

Gesprächstherapie: Bei der Gesprächstherapie steht die*der Klient*in im Vordergrund. Durch gezielte Fragen ermutigt die*der Therapeut*in dazu, über Erfahrungen und Gefühle zu sprechen und diese sinnvoll und kritisch zu hinterfragen.

Verhaltenstherapie: Die Verhaltenstherapie geht davon aus, dass jedes Verhalten durch bestimmte Erlebnisse und Erfahrungen geprägt ist und im Laufe des Lebens erlernt wurde. Mit bestimmten Techniken und Ansätzen wird schließlich versucht, Verhaltensmuster aufzubrechen und neue zu erlernen.

Auch die Online-Kurse von Selfapy basieren auf den Grundlagen der Verhaltenstherapie. Bei einer Depression kann der Online-Kurs bei Depression von Selfapy eine gute Unterstützung für dich sein. Ihn kannst du begleitend zu einer Therapie machen, oder du überbrückst damit die Wartezeit auf einen Therapieplatz.

Ein Artikel von

Felicitas Eva Lindner Redakteurin · Journalismus M.A. | Psychologie B.Sc. | Psychologie M.Sc.

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Quellenangaben

  1. Bangeo, Petjo (2020). Zyklothymia. Online verfügbar unter https://flexikon.doccheck.com/de/Zyklothymia [28.10.21].
  2. Corell, William (2018). Zyklothymie. Online verfügbar unter https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/psychische-st%C3%B6rungen/affektive-st%C3%B6rungen/zyklothymie  [28.10.21].
  3. Elze, M.; Elze, S. (o.J.). Zyklothymie. Online verfügbar unter https://xn--depressive-strungen-26b.info/zyklothymie [28.10.21].
  4. medlexi.de (o.J.). Zyklothymia. Online verfügbar unter https://medlexi.de/Zyklothymia  [28.10.21].

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