Es gibt diese Tage, an denen du mit dem falschen Fuß aufstehst. Du wachst auf und merkst schon kurz danach: Heute ist nicht dein Tag. Da ist schlechte Laune vorprogrammiert. Doch wenn der Tag schon so beginnt, gibt es dann noch Möglichkeiten die schlechte Laune zu überwinden?
Inhaltsverzeichnis
7 Tipps von Psychologen gegen schlechte Laune
Unsere Selfapy-Psycholog*innen haben ihre Tipps gegen schlechte Laune für dich zusammengetragen:
- Schlechte Laune überwinden: Im ersten Tipp geht es darum, was du denkst bzw. glaubst. Wenn du gar nicht daran glaubst oder fester Überzeugung bist, dass du aus der schlechten Laune eh nicht herauskommst, nützt jeder gut gemeinte Rat nichts. Verändere dein Mindset: Natürlich kann man die schlechte Laune überwinden! Das Aufstehen mit dem falschen Fuß kann mit kleinen Tipps behoben werden.
- Körperliche Ursache für die schlechte Laune: Neben der psychisch schlechten Verfassung können auch physische Ursachen die schlechte Laune verursachen. Hierzu gehören Schlafmangel, schlechte Ernährung, der Mangel an Tageslicht oder der Mangel an Bewegung. Sollte eine dieser Ursachen zutreffen, kannst du gegen die schlechte Laune direkt angehen. Du kannst einen Mittagsschlaf oder Powernap einplanen, eine Runde joggen gehen, dich in den Park setzen und Sonne tanken oder zum Salat anstatt der Pizza greifen. Manchmal reicht es dem Körper etwas Gutes zu tun.
- Dir ist etwas ärgerliches passiert: Wenn du dich über etwas ärgerst und weiterhin darüber nachgrübelst, was du hättest anders machen können oder warum es dir passiert ist: Stopp! Meistens können wir Ärgernisse im Nachhinein nicht mehr ändern und verbessern sie durch Grübeln nicht. Versuche zu akzeptieren, was passiert ist, sag dir innerlich "Okay, das war ärgerlich, dieses und jenes gefiel mir nicht und das möchte ich in Zukunft ändern, aber jetzt kann ich auch nichts mehr machen. Es ist passiert, also lass ich es gut sein."
- Durchschaust du deine schlechte Laune? Versuche einmal, die Quelle deiner schlechten Laune zu identifizieren. Woher kommt der Miesepeter? Woher kommen deine negativen Gedanken? Und was kannst du konkret daran ändern? Versuche Taten statt Gedanken walten zu lassen! Vielleicht merkst du schon beim Beantworten der Fragen, dass deine Sorgen gar nicht so groß sind, wie du denkst. Setze deine Sorgen einmal in eine realistische Perspektive. Ist es wirklich nötig, dass die Geschehnisse von gestern deinen heutigen Tag bestimmen? Wiegen diese Dinge wirklich so schwer? Was kannst du tun, um mögliche Konflikte zu lösen? Versuche deine Gedanken zu ordnen und aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Mit einer anderen Einstellung kannst du deine schlechte Laune überwinden.
- Mach dich schick und verwöhne dich: Dir ist vielleicht etwas ärgerliches passiert, was deine Laune sinken lässt. Arbeite dagegen und gönn dir etwas schönes! Sich schön anziehen führt meist dazu, dass du dich schön fühlst. Wenn du also aufwachst und dich in deiner Haut nicht wohl fühlst, dann versuche dir ein schönes Outfit zusammenzustellen. Nicht umsonst heißt es “Kleider machen Leute” – lass deine äußere Erscheinung den Zustand widerspiegeln, indem du dich befinden möchtest. So eine Kleiderwahl kann eine große Wirkung haben. Wenn die schlechte Laune einfach nicht vergehen möchte, dann verwöhne dich selbst ein bisschen. Suche dir etwas, das deine Stimmung heben kann. Ist es ein Kaffee to go, ein kleiner Ausflug in die Welt des Online-Shoppings, ein neues Buch, ein neuer Film oder einfach nur Essen beim Lieblingsrestaurant? Tu dir selbst etwas Gutes und überwinde deine schlechte Laune.
- Bewegung gegen schlechte Laune: Gib deinen Gefühlen Raum! Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass körperliche Aktivität die Freisetzung von Wohlfühl-Endorphinen bewirkt. Die Fahrt zur Arbeit mit dem Fahrrad, ein Spaziergang, eine Runde Joggen oder Yoga könnte genau das sein, was du brauchst, um deinen nicht so großartigen Tag in einen wunderbaren Tag zu verwandeln. Bewege dich, um deinen Körper zu stärken. Du wirst automatisch besser schlafen und morgen glücklicher aufwachen.
- Kannst du es mit Humor nehmen? Lachen ist die beste Medizin. Darum ist es wichtig, seine schlechte Laune nicht so ernst zu nehmen. Sieh es mit Humor, denn das Lachen reduziert die Ausschüttung von Stresshormonen. Lachen ist eine gute Möglichkeit, deine schlechte Laune in gute Stimmung zu verwandeln. Wenn du das nächste Mal schlecht gelaunt bist, dann rufe eine*n Freund*in an und spricht über etwas Lustiges, Freudiges oder Aufregendes. Auch lustige Youtube-Videos können die Stimmung schnell verbessern.
Warum schlechte Laune eine gute Sache ist!
In einer Studie testete eine Psychologe die Wirkung der Basisemotionen Nach Paul Ekman.
Es kam heraus, dass Personen mit schlechter Laune besser im analytischen Denken waren!
Sie konnten andere Menschen besser von ihren Sichtweisen überzeugen und übten so (dank ihrer schlechten Laune) einen großen Einfluss auf andere Menschen aus.
Ein anderer Forscher fand heraus, dass wir mit schlechter Laune sogar produktiver arbeiten! Das sei wohl so, weil man weniger Fehler machen würde und sich besserte konzentrierte. Auch Bewertungen fielen bei schlecht gelaunten Menschen durchweg kritischer aus.
Du hast die Kontrolle!
Entscheide dich aktiv gegen deine schlechte Laune und gebe dieser nicht unnötig viel Platz an schlechten Tagen. Du selbst hast sie unter Kontrolle und kannst durch positive Gedanken, körperliche Aktivitäten oder eine Ruhephase gegen sie ankommen.
Das Aufstehen mit dem falschen Fuß kann dir den ganzen Tag ruinieren, wenn du es zulässt.
Aber wenn du dich dazu entscheidest, deine schlechte Laune zu überwinden, wirst du überrascht sein, wie schnell dir das gelingen kann.
Niemand kann permanent gut drauf sein. Es gibt Zeiten, in denen Selbstzweifel und negative Gedanken unseren Tag bestimmen. Es ist wichtig, in diesen Zeiten einen positiven inneren Kompass zu bewahren, der dir ein Licht am Ende des Tunnels weist. Sorge dafür, dass du dich auf etwas freust, wenn es dir schlecht geht. Solltest du dir nicht selbst helfen können, hol dir Hilfe!
NEU: kostenloses eBook! Es enthält Übungen aus der Psychotherapie, die du dir einfach herunterladen kannst!
Ständig schlechte Laune: Depression?
Wenn schlechte Laune zum Dauerzustand wird, kann das ein Anzeichen für eine Depression sein. Allerdings macht nicht jeder schlechte Tag gleich eine Depression. Für eine Diagnose der Depression muss die "schlechte Laune" mindestens 14 Tage lang durchgängig anhalten.
Woran du eine Depression erkennst, kannst du hier genauer nachlesen. Ganz typisch sind diese Symptome einer Depression:
- Gedrückte Stimmung
- Interessen- und Freudlosigkeit
- Schnelle Ermüdbarkeit und Antriebsmangel
- verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
- geringes Selbstwertgefühl und vermehrte Selbstkritik
- Hang zum Grübeln
- Schuldgefühle
- Gefühl der Wertlosigkeit, Gefühl innerer Leere
- pessimistische Zukunftsgedanken
- Appetitlosigkeit oder übermäßiges Bedürfnis zu essen
- Schlafstörungen
- Suizidgedanken
Du erreichst die Telefonseelsorge rund um die Uhr und kostenfrei unter: 0800-111 0 111 oder 0800-111 0 222. Kinder- und Jugendtelefon: 0800-111 0 333 (kostenfrei, Mo bis Sa: 14:00 – 20:00 Uhr)
Warte nicht länger, hol dir Hilfe! Online-Therapie
Selfapy bietet mit psychologischen Online-Therapieprogrammen Unterstützung bei Depressionen, Generalisierter Angststörung, Bulimie, Binge-Eating, chronischem Schmerz und Panikstörung. Wie die App auf Rezept funktioniert kannst du in unseren kostenlosen Webinaren erfahren oder einfach hier nachlesen.
Quellenangaben
- https://derstandard.at/2000033511167/Warum-schlecht-gelaunte-Mitarbeiter-die-besseren-sind
- https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0022103106000850?via=ihub
- https://www.geo.de/wissen/gesundheit/18331-rtkl-positive-psychologie-warum-sie-sich-ueber-ihre-schlechte-laune-freuen