Zurück 17 Mar 2022 · 5 min lesezeit
von Katrin Bermbach

Habe ich eine Angststörung? Finde mit dem Selfapy Angststörungs-Test heraus, ob du betroffen sein könntest. Wenn du unter einer psychischen Belastung leidest, können die Online-Kurse von Selfapy ein erster Schritt in die richtige Richtung sein. Unser Fragebogen hilft dir dabei einzuschätzen, ob Selfapy für dich in Frage kommt.

Wenn du die Fotos anderer siehst, beschleicht dich die Angst, wichtige soziale Gelegenheiten zu versäumen – denn es könnte ja DER Moment ihres Lebens sein. Erfahre, was du gegen die „Fear of missing out“ tun kannst.

Sei es bei Partys, Dates oder bei der Karriere: Wir leben in der ständigen Angst, dass hinter der nächsten Ecke oder bei der nächsten Veranstaltung etwas Besseres kommen könnte. Es ist der Ärger über unsere eigene Abwesenheit, die Angst vor der falschen Entscheidung und die Befürchtung vor sozialer Ausgrenzung und verpassten Gelegenheiten. Bekannt ist diese Angst auch als „FOMO“ (engl.: „Fear of missing out“) – die Angst, etwas zu verpassen.

Was ist FOMO?

FOMO ist ein Gefühl des Unbehagens. Wer die Fear of missing out erlebt, fühlt sich unruhig und rastlos – und das selbst in Situationen, die eigentlich Wohlbefinden verschaffen. So kann es zum Beispiel sein, dass du ganz gemütlich auf dem Sofa sitzt, ein Buch liest, einen Tee trinkst und dich entspannst – es dir eigentlich gut geht, bis du zum Beispiel auf Instagram siehst, dass deine Freunde Spaß in einer Bar haben. Ohne dich. Dann überwältigt dich das Gefühl, auch dabei sein zu wollen. Es erscheint dir vielleicht unerträglich, nicht dabei zu sein.

Die Fear of missing out durchdringt alle Lebensbereiche: Im Job hast du vielleicht das Gefühl, die nächste Karrierestufe zu verpassen, wenn du nicht an einem bestimmten Seminar, einer Weiterbildung oder einem Netzwerk-Event teilnimmst. Oder es bereitet dir bereits Beklemmungen, wenn du nicht zur Arbeit gehst und befürchtest, bei der Verteilung von Aufgaben und Projekten den Kürzeren zu ziehen.

FOMO:

Events nutzen sie als Mittel, um Teilnehmer zu gewinnen, zum Beispiel, indem sie Influencer über Social Media Werbung hierfür machen lassen nach dem Motto „Das dürfen Sie auf keinen Fall verpassen“.

FOMO zeigt sich aber auch im privaten Bereich, wenn du siehst, dass andere etwas tun, was du gerade nicht tust. Du befürchtest dann, wenn du zum Beispiel nicht auf eine Party gehst, dass du vielleicht später nicht mitreden kannst. Oder du hast Angst, einen Event oder ein Treffen zu verpassen, weil du da vielleicht der Liebe deines Lebens begegnest.

Wie entsteht FOMO?

Die Angst, etwas zu verpassen, entsteht durch Ereignisse im realen Leben. Sie gilt mittlerweile aber als „Social-Media-Krankheit“, da die sozialen Medien dieses Phänomen befeuern. Über Facebook, Instagram und Co. kannst du überall und zu jeder Zeit sehen, was deine Freunde gerade machen. Und nicht nur deine Freunde: auch wildfremde Personen. Du scrollst durch den Feed, siehst Leute beim Feiern, im Fitnessstudio, auf Reisen, und unwillkürlich entsteht bei dir die Frage: „Warum bin ich nicht auf einer Party, laufe Marathon oder backpacke durch ferne Länder?“

Das führt bei vielen Menschen dazu, dass sie regelrecht „Hummeln im Po bekommen“. Der FOMO-Effekt sorgt dafür, dass ihnen die eigene Situation nun (grundlos) schlechter oder sogar unerträglich erscheint. Dabei vergessen sie, dass die scheinbare Realität in den sozialen Medien  meist nur aus geschönten Momentaufnahmen besteht.

FOMO-Test: So erkennst du die Fear of missing out

Habe ich FOMO? Was bedeutet FOMO für mich? Diese Anzeichen deuten möglicherweise darauf hin, dass die Fear of missing out zu einem Problem für dich werden könnte:

  • Du bist frustriert, wenn Freunde etwas Aufregenderes als du erlebt haben.
  • Du vergleichst dich gerne mit anderen und fühlst dich minderwertig, wenn andere dir aus ihrem Leben berichten.
  • Du verbringst sehr viel Zeit mit Social Media, wirst vielleicht sogar unruhig, wenn du längere Zeit nicht online bist.
  • Du planst Aktivitäten danach, dass du sie später auf Instagram und Co. posten kannst, nicht vordergründig danach, ob sie dir wirklich Spaß machen.
  • Du erfindest vielleicht sogar Aktivitäten, nur um sie zu posten.
  • Du spürst geistige Symptome wie Konzentrationsschwierigkeiten, Unruhe, depressive Stimmung oder körperliche Anzeichen wie Kopfschmerzen oder Schlafstörungen – dies sind Alarmsignale.

Fear of missing out: Bedeutung für Psychologie

FOMO ist bisher keine anerkannte psychische Störung. Sie ist auch nicht zwangsläufig problematisch. Es ist ein Stück weit sogar normal, dass das vermeintlich „schöne Leben der Anderen“ dich dazu animiert, selbst auch etwas Tolles unternehmen zu wollen. 

Aber es passiert, dass die Fear of missing out regelmäßig schlechte Gefühle hervorruft. Manchmal hat FOMO eine Bedeutung für die Seele. Wer von FOMO geplagt ist, vergisst es, im Hier und Jetzt zu leben, sich auf den Moment zu besinnen. Sie kann dazu führen, dass das Selbstbewusstsein und die Zufriedenheit sinken. Auch Beschwerden wie Ruhelosigkeit, Nervosität oder Schlafstörungen treten bei manchen Menschen auf. Wenn die Belastung groß ist, die FOMO berufliche oder soziale Probleme hervorruft oder die Lebensqualität und Gesundheit einschränkt, kann dadurch eine psychische Störung entstehen.

FOMO vermeiden: Das kannst du tun

Es gibt ein paar einfache Mittel, wie du der Fear of missing out entgegenwirken kannst:

  • Abschalten: Leg das Handy für mehrere Phasen am Tag einfach mal zur Seite. Das gilt insbesondere dann, wenn du eine Aktivität ausübst, die dir gerade Spaß macht.
  • Lehn dich zurück: Nimm gelegentlich Abstand vom Aktivitätswahn. Entspannung und Entschleunigung spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, sich auf sich selbst zu fokussieren und zufrieden im Hier und Jetzt zu sein.
  • Hör auf, dich zu vergleichen: FOMO-Symptome kriegt man vor allem dann in den Griff, wenn man aufhört, sich mit anderen zu vergleichen. Denk daran, dass die sozialen Medien die Menschen so widerspiegeln, wie sie selbst gesehen werden möchten
  • Übe Dankbarkeit: Statt dich darauf zu fokussieren, was du gerade nicht hast und wo du gerade nicht bist, besinne dich auf all die schönen Dinge, die gerade jetzt in deinem Leben stattfinden.
  • Setze dir Ziele: Reagiere nicht nur auf das, was andere machen, sondern nimm dein Leben selbst in die Hand. Definiere, was du erreichen möchtest und arbeite darauf hin.

Wenn du dich darin übst, den Moment zu genießen, wird aus FOMO JOMO: Die „Joy of missing out“.

Ein Artikel von

Katrin Bermbach Gründerin und COO · Psychologin

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Quellenangaben

  1. AOK Gesundheitsmagazin: FOMO: Was kann man gegen die Angst, etwas zu verpassen, tun?https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/psychologie/jomo-gegen-fomo-tipps-gegen-die-fear-of-missing-out/#:~:text=F%C3%BCr%20die%20Angst%2C%20etwas%20zu,Social%2DMedia%2DKan%C3%A4len%E2%80%9C (Abruf: 04.03.2022)

Centre for mental health (o. D.). Anxiety, loneliness and Fear of Missing Out: The impact of social media on young people’s mental health.

https://www.centreformentalhealth.org.uk/blogs/anxiety-loneliness-and-fear-missing-out-impact-social-media-young-peoples-mental-health, (Abruf: 04.03.2022)

  1. EventGarde: 10 Ways to Create Event FOMO and Encourage Members to Attendhttps://eventgarde.com/blog/entry/10-ways-to-create-event-fomo-and-encourage-members-to-attend (Abruf: 04.03.2022)
  2. Gupta, M. & Sharma, A. (2021, Juli). The World Journal of Clinical Cases Fear of missing out: A brief overview of origin, theoretical underpinnings and relationship with mental health. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8283615/
  3. Metin, D. (2021, August). Psicologia: Reflexão e Crítica.Fear of missing out (FoMO) mediate relations between social self-efficacy and life satisfaction. https://prc.springeropen.com/articles/10.1186/s41155-021-00193-w

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