Zurück 21 Aug 2023 · 12 min lesezeit
von Hanna Eggebrecht

Wann sind Schmerzen in der Brust gefährlich?

Schmerzen in der Brust sind unangenehm und können schnell beängstigend sein, nicht zuletzt, weil überlebenswichtige Organe ganz in der Nähe sind: Herz, Lunge, Speiseröhre.

Die Ursachen sind je nach Ort des Auftretens der Schmerzen unterschiedlich. Ein Stechen in der Brust bringen wir mit Anstrengung und Muskelkater oder Atemnot in Verbindung. Ein Brennen in der Brust hat vielleicht eher seinen Ursprung in der Verdauung: Beim “Sodbrennen” stößt Magensäure über die Speiseröhre nach oben zurück (Brennen in der Brust). Wenn Schmerzen längerfristig oder zum Beispiel immer wieder in bestimmten Situationen auftreten, ist ein Besuch bei der*dem Hausarzt*Hausärztin wichtig, um Komplikationen und ernsthafte Ursachen ausschließen zu können.

Was kann das sein: Schmerzen in der Brust?

Die häufigsten Ursachen von Schmerzen in der Brust, die hausärztlich festgestellt oder vermutet werden sind:

  • Brustwandsyndrom (46%)
  • stabile koronare Herzkrankheit (KHK) (11%)
  • respiratorische Infekte (10%)
  • psychogene Ursachen (10%)
  • gastrointestinale Ursachen (6%)
  • akutes Koronarsyndrom (3,5%).

Muskelschmerzen in der Brust oder Schmerzen am Brustkorb, Brustbeischmerzen und allgemein Schmerzen im Thorax (Brustkorb) fasst man unter dem Brustwandsyndrom zusammen. Dazu zählt zum Beispiel 

  • die Entzündung der Rippenknorpel (Costochondritis)
  • das seltene Tietze-Syndrom. Beim Tietze-Syndrom kommt es zu schmerzhaften Schwellungen im Knorpel zwischen den Rippen. Schmerzen in der Brust beim Atmen oder eine schmerzende Brust bei Bewegung sind hier typisch.
  • die Interkostalneuralgie (Verletzung von Spinalnerven).

Bei Schmerzen in der Brust und im Oberkörper kann die Art der Schmerzen bereits Hinweis auf eine mögliche Ursache geben: 

Arten von Brustschmerzen
Achtung! Diese Tabelle zählt nur einen Teil möglicher Ursachen für Schmerzen auf und ersetzt weder eine Diagnose noch ein ärztliches Gespräch bzw. eine Untersuchung.

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Besonders spannend ist, dass häufiger psychische Ursachen für Brustschmerzen verantwortlich sind oder einen größeren Anteil an Schmerzen in der Brust haben als zum Beispiel Probleme mit der Verdauung

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Wann bei Brustschmerzen zum Arzt?

Schwerwiegende Ursachen, die zur Überweisung zur Fachärztin*zum Facharztin oder in die Klinik führen sind: 

  • Angina pectoris
  • Herzinfarkt
  • Bluthochdruck
  • Lungenembolie
  • Lungenentzündung
  • Pneumothorax
  • Herzklappenprolaps
  • Risse in den Gefäßen
  • Verletzungen oder Entzündungen der Speiseröhre.
Nicht immer haben Schmerzen in der Brust gleich lebensgefährliche Auslöser. Auch Überanstrengung, zum Beispiel nach dem Sport, kann dazu führen, dass man schwer atmet und sich ein Engegefühl in der Brust breit macht.

Andere Ursachen, die meist keine schwerwiegenden Komplikationen nach sich ziehen und zu Schmerzen in der Brust führen können sind:

  • Sodbrennen
  • Muskelkater
  • Verspannungen
  • Interkostalneuralgie (Nervenreizungen im Thorax)
  • Gürtelrose
  • Entzündungen
  • Wirbelblockaden
  • Brüche
  • Zwerchfellhernie
  • Gallensteine 
  • Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse)

Was kann ich selbst tun?

Wenn die Schmerzen in der Brust vorübergehend sind, also ohne medikamentöse Hilfe von allein innerhalb weniger Tage oder Stunden (zum Beispiel nach einem Muskelkater) wieder verschwinden, ist meist keine ärztliche Abklärung nötig. Problematischer ist es allerdings, wenn die Schmerzen in der Brust

  • länger anhalten
  • in bestimmten Situationen immer wieder auftreten (z.B. unter Stress oder bei körperlicher Anstrengung)
  • zu einer bereits bekannten Krankheit gehören (z.B. Refluxkrankheit).

Der bald verfügbare Online-Kurs bei chronischen Schmerzen von Selfapy kann von Hausärzten*Hausärztinnen auf Rezept verordnet werden und dabei helfen, 

  • die Schmerzen rechtzeitig zu erkennen
  • zu verstehen und 
  • besser einschätzen zu können.
Patient*innen, die bereits Vorerkrankungen wie Bluthochdruck, Adipositas bzw. Übergewicht haben, sollten bei wiederkehrenden Schmerzen in der Brust ihren behandelnden Arzt bzw. Ärztin aufsuchen.

Auch die Refluxkrankheit und andere Erkrankungen des Verdauungstraktes bedürfen bei neu auftretenden oder verstärkten Schmerzen einer Abklärung. 

Brustschmerzen links

Ein Stechen in der linken Brust oder generell Schmerzen in der linken Brust lassen vermuten, dass die Ursache hierfür beim Herz zu finden sein könnte.

Das Herz ist auf der linken Körperseite angesiedelt und oft werden Schmerzen unter der linken Brust oder Rippe, also tieferliegende und keine oberflächlichen Schmerzen, damit in Verbindung gebracht. 

Herzschmerzen können sich wie Stiche in der linken Brust anfühlen oder auch drückend sein. Vor allem bei einem Herzinfarkt sind die Schmerzen in der Brust einseitig links und werden als einengend und drückend empfunden. Ein Herzinfarkt geht deshalb auch mit einem Gefühl von Todesangst einher.

Gehen Brustschmerzen links mit Übelkeit, Schweißausbrüchen und Atemnot (z.B. Schmerzen beim Einatmen links) einher, kann das auch auf eine Angina pectoris (von lat. beengen) hindeuten. Sie ist ein Indiz für die koronare Herzerkrankung (KHK), die durch psychische Belastungen wie Stress oder Depression und körperliche Erkrankungen begünstigt werden kann. Selfapys Online-Kurs bei Depression ist kostenlos auf Rezept erhältlich und kann zum Beispiel auch gleichzeitig mit dem Kurs bei chronischen Schmerzen durchgeführt werden. 

Mach hier unseren wissenschaftlichen Test und finde heraus, ob du Symptome einer Depression zeigst. Beachte aber, dass der Test lediglich eine erste Einschätzung bietet und keine professionelle Diagnose ersetzt.

Schmerzen in Brustbein & Brustkorbschmerzen

Der Brustkorb ist der Bereich zwischen den Rippen und dem Brustbein bzw. Wirbelsäule und Brustbein. Schmerzen können also von sämtlichen Organen und Gefäßen ausgehen, die dort angesiedelt sind.

Innerhalb des Bereichs des Brustkorbs befinden sich das Herz, die Lunge, das Zwerchfell und versteckt hinter den Rippen die Leber. Direkt unterhalb des Brustkorbs sind die Gallenblase, der Magen und der restliche Verdauungstrakt angesiedelt. Schmerzen unterm Brustkorb deuten also eher auf eine Ursache im Verdauungstrakt hin, wie zum Beispiel

  • eine Helicobacter pyroli Infektion,
  • Gastritis oder auch
  • Gallensteine. 

Schmerzen im Brustbein in der Mitte oder ein Druck im Brustkorb (mittig) könnten allerdings ebenfalls auf eine Angina pectoris hindeuten. Besonders wenn die Schmerzen im Brustkorb ausstrahlen oder man Schmerzen im Brustkorb und Rücken hat, sollte ein Arzt bzw. eine Ärztin konsultiert werden!

Ein Brennen im Brustkorb deutet eventuell eher auf “harmlose” Reaktionen des Körpers hin, wie Muskelkater und Verspannungen. Besonders nach einer anstrengenden Sporteinheit, sind Schmerzen im Brustkorb bzw. Schmerzen im Brustmuskel nicht alarmierend und gehen in der Regel vorüber. 

Brustschmerzen rechts

Schmerzen in der rechten Brust sind in der Regel seltener als auf der linken Seite. Auf der rechten Seite des Thorax (Brusthöhle) befinden sich die Lunge, das Zwerchfell und viele Gefäße. Zum Beispiel kann ein Reflux in die rechte Brust ausstrahlen und die rechte Brust schmerzt, da Magensäure über die Speiseröhre zurück nach oben geführt wird. Wird ein Reflux so stark, dass er Hustenreiz auslöst, können dabei Schmerzen unter der rechten Brust auftreten, da Magensäure in die Lunge läuft.

Auch Wirbelblockaden, Brüche, Prellungen oder Entzündungen können Schmerzen oder Stechen in der rechten Brust verursachen. Zudem können Schmerzen unter der rechten Brust, die sich wie ein Gürtel verteilen, auf eine Gürtelrose (das Herpes zoster Virus) hindeuten. Die Gürtelrose ist eine Erkrankung, bei der das Immunsystem extrem geschwächt ist. Sie entstehen zum Beispiel durch psychische Faktoren wie chronischen Stress und nach kleineren viralen bzw. bakteriellen Infekten. Die Brustschmerzen rechts sind bei einer Gürtelrose sehr unangenehm und sollten schnellstmöglich behandelt werden. Hat sich der Gürtel geschlossen, besteht Lebensgefahr!

Besteht ein Stechen in der rechten Brust (zum Beispiel beim Husten oder Einatmen) könnte das auch auf respiratorische Ursachen wie eine Lungenentzündung, eine Erkältung oder Bronchitis hindeuten. 

Was bedeutet Druck auf der Brust?

Weiter oben im Text wurde bereits erwähnt, dass ein Gefühl von Druck auf der Brust oder ein Engegefühl in der Brustregion zum Beispiel ein Symptom einer Angina pectoris sein kann. Die Angina pectoris ist das häufigste Anzeichen einer KHK (Koronare Herzerkrankung). Bei der Angina pectoris treten oft weitere Symptome auf:

  • Schmerz strahlt aus (zum Beispiel in den linken Arm oder Schulter)
  • Angst
  • Unruhe
  • vegetative Begleitsymptome (zum Beispiel Schwitzen).
Das Engegefühl in der Brust ist sehr typisch für die Angina pectoris, man nennt sie deshalb auch “Brustenge”. Es kommt hierbei zu Störungen der Durchblutung der Herzgefäße. Diese ist vorübergehend und klingt nach ca. 20-30 Minuten wieder ab. Mit Nitroglycerin-Sprays wird eine Angina pectoris zum Beispiel notärztlich behandelt.

Druck in der Brust ist ebenfalls ein Symptom eines Herzinfarktes. Hierbei kommt es nicht zur Verengung, sondern zur Verstopfung eines Blutgefäßes durch Gerinnsel. Der verbundene Herzmuskel wird nicht mehr mit Blut versorgt und das löst ein Druckgefühl in der Brust aus. Im Gegensatz zur Brustenge kann ein Herzinfarkt nicht mit Nitroglycerin behandelt werden und dauert bis zu 20 Minuten (mit Todesfolge).

Druckschmerz in der Brust, Atemnot und Bewusstlosigkeit können zudem Anzeichen einer Lungenembolie sein. Hierbei wird ein Gefäß der Lunge mit einem Gerinnsel verstopft und es kommt zur plötzlichen Atemnot und einem Druckgefühl bzw. Ziehen in der Brust.

Ein Druckgefühl in der Brust, Schwindel, Schmerzen in Brust und Rücken und seitliche, kolikartige Schmerzen gelten als unspezifische Symptome eines Aortenaneurysmas. Hierbei kommt es zur Aussackung der Gefäßwand der Hauptschlagader, was zunächst asymptomatisch verläuft, man merkt es also erst nicht. Erst wenn Risse oder Einblutungen entstehen, fällt das Aneurysma auf. Männer sind häufiger als Frauen betroffen. Ab dem 65. Lebensjahr sollten bei Vorbelastung regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden, auch wenn das Krankheitsbild zum Beispiel familiär bereits aufgetreten ist.

Bei einer Aortendissektion (= Riss in der Aorta/ Hauptschlagader) beschreiben betroffene Patient*innen schneidende oder reißende Schmerzen in der Brust. Plötzlich einsetzender “Vernichtungsschmerz” in der Brust oder im Brustbereich kann ebenfalls Symptom einer Aortendissektion sein. Dieses Krankheitsbild ist lebensbedrohlich, aber selten

Brustschmerzen bei Frauen

Brustschmerzen bzw. Brust- und Rückenschmerzen können bei Frauen auch gynäkologische Ursachen haben.

Vor allem während des Menstruationszyklus kann es zu Spannungsgefühlen in der Brust oder auch Schmerzen in der Brust kommen. Das ist hormonabhängig und vorübergehend.

Zu den sogenannten “unsicheren Anzeichen” einer Schwangerschaft (man macht eine Diagnose nicht allein davon abhängig) zählen Übelkeit, Erbrechen und Spannungsgefühle in der Brust. Ernstzunehmende Erkrankungen wie Entzündungen, Abszesse oder gut- und bösartige Tumore in der Brust sollten jedoch ärztlich untersucht werden, wenn zum Beispiel die rechte oder linke Brust schmerzt oder Frauen ein Stechen in der Brust verspüren.

Das Mammakarzinom (Brustkrebs) kann sich zum Beispiel zeigen durch

  • Asymmetrische Größenveränderung der Brust
  • Tastbare Knötchen 
  • Druckunempfindliche Verhärtungen in der Brust.
Quelle: © AMBOSS GmbH, Berlin und Köln, Germany
Bild: Mögliche Hautveränderungen bei Mammakarzinom (Brustkrebs), Quelle: © AMBOSS GmbH, Berlin und Köln, Germany

Schmerzen in der Brust bei Frauen bezeichnet man auch als Mastodynie. Für eine gesteigerte Druckempfindlichkeit oder Schmerzen können aber auch Zysten und andere gutartige Neubildungen verantwortlich sein.

Schmerzen beim Atmen

Treten im Brustkorb Schmerzen beim Atmen, Husten oder Lachen auf, könnte eine Prellung oder ein Bruch die Ursache sein. Eine Prellung der Rippen dauert ein paar Wochen an und verursacht zum Beispiel Schmerzen im Brustkorb beim Atmen.

Außerdem gibt es sogenannte Wirbelblockaden im Rücken. Auch diese verursachen Brustschmerzen beim Atmen und sind die Folge von Reizungen der Muskeln und Nerven im Brustkorb oder am Brustbein. Schmerzen beim Atmen können ansonsten auch auf Entzündungen bzw. Erkrankungen der Lunge zurückgeführt werden und bedürfen einer ärztlichen Abklärung. Die Pneumonie, also die Lungenentzündung, verursacht ebenfalls Schmerzen in der Brust beim Atmen. Außerdem typisch sind Husten, Fieber und Atmungsschwierigkeiten.

Im Zusammenhang mit einer Pneumonie kann als Begleiterkrankung auch Pleuritis, eine Entzündung des Rippenfells, auftreten. Sie verursacht Brustschmerzen beim Einatmen und auch Brustschmerzen beim Ausatmen. Betroffene haben meistens Fieber und spüren ein Stechen in der Brust beim Einatmen.

Auch bei der Perikarditis, einer Herzbeutelentzündung, haben Betroffene beim Einatmen Schmerzen in der Brust. Herzschmerzen beim Atmen, Fieber und Kurzatmigkeit können auch im Zusammenhang mit der Perikarditis auftreten.

Funktioneller Schmerz

Bei Bruststechen, Herzstechen oder Pieksen und Ziehen in der Brust werden nicht immer körperliche, also organische Ursachen für den Schmerz gefunden. Trotzdem denken sich betroffene Patient*innen den stechenden Schmerz in der Brust nicht aus und erleben ihn ganz real: Man spricht dann auch von funktionellen Schmerzen. Das kann man sich so erklären, dass die Schmerzen hier eine Funktion übernehmen, die mit dem psychischen Zustand der Betroffenen zusammenhängt. Bei Depression, generalisierter Angststörung und Panikstörungen kann zum Beispiel ein Stechen im Brustkorb auftreten, obwohl es keine Befunde am Herz, der Lunge oder den Gefäßen gibt.

Die Schmerzen bzw. die Stiche in der Brust können zum Beispiel auch als Erklärung der Belastung dienen: Jemand fühlt sich vielleicht “von außen gepiekst” und gestresst, ist angespannt und übermüdet und zeigt ängstliche oder depressive Symptome. Es gibt hier keinen körperlichen Hinweis, sondern einen psychischen: Die Person benötigt vielleicht aufgrund psychischer Symptome Hilfe, was im Umkehrschluss auch zur Besserung der körperlichen Anzeichen führen würde. In der Medizin bezeichnet man solche Schmerzen auch als somatoforme Schmerzen.

Schmerzen verstehen: alternative Methoden

Besonders im Bereich der Schmerzforschung sind viele alternative Methoden zur Heilung und Linderung Gegenstand neuer Erkenntnisse. Wenn die bewährten Hilfsmittel und Medikamente nicht (mehr) wirken oder nicht gut vertragen werden, kommen zum Beispiel

  • warme & kalte Umschläge
  • Osteopathie
  • Chiropraxis
  • traditionelle chinesische Medizin 
  • Akupunktur
  • Yoga, Meditation & achtsamkeitsbasierte Verfahren
  • Aromatherapie und vieles mehr auf den Plan. 

Gary K. Beauchamp ist Psychobiologe und erforschte im Jahr 2005 die schmerzlindernde Wirkung von Olivenöl.

Er fand heraus, dass das Oleocanthal (eine Substanz, die in extra nativem Olivenöl enthalten ist) ein Enzym (Cyclooxygenase) hemmt, das bei Entzündungen und bei der Entstehung von Schmerzen beteiligt ist. Übrigens: Oleocanthal hat die gleiche Wirkung wie Ibuprofen oder Aspirin. 

Bei der Phytopharmakologie (pflanzliche Arzneimittel) ist das Wirkungsprofil der Stoffe allerdings sehr abhängig von der Dosis und der Interaktion mit anderen Stoffen. Schmerzen in der Brust, Rippenschmerzen, chronische Schmerzen oder Fibromyalgie sind Gegenstand von Forschungsarbeiten der Aromatherapie.

Eine Studie aus dem Jahr 2014 untersuchte männliche chronische Schmerzpatienten zwischen 65 und 80 Jahren. Eine Gruppe erhielt aromatherapeutische Behandlung mit ätherischen Ölen und die Vergleichsgruppe erhielt eine konservative Paracetamol- Therapie. Es zeigte sich, dass in der Aromagruppe ein leichter Rückgang der Schmerzen verzeichnet werden konnte und sich die negative Stimmungslage der Patienten signifikant verbesserte. In dieser Studie aus Hongkong wurden Lavendelöl und Bergamottenöl verwendet und auch als Raumspray vergeben. 

Bei neuralgischen Schmerzen empfiehlt die Aromaexpertin Eliane Zimmermann eine Mischung aus Johanniskraut, Rosmarin, Pfeffer und Wacholderbeeröl, um die Wirkung von Medikamenten zu verlängern und zu unterstützen. Zusätzlich können Wärmflaschen bei Schmerzen kurzfristig hilfreich sein. 
Achtung: Aromatherapeutische Behandlungen und Pflege sollten nur von Expert*innen und ausgebildeten Aromatherapeut*innen durchgeführt werden (Kreuzreaktionen, Allergien etc.). Eine alleinige Behandlung mit Aromatherapie sollte nicht in Erwägung gezogen werden, sondern unterstützend angewendet werden. 

Ein Artikel von

Hanna Eggebrecht Redakteurin · B.Sc. Psychologie | M.Sc. Psychotherapie

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