Zurück 17 Mar 2022 · 3 min lesezeit
von Kathrin Rothfischer

Die Angst vor langen Wörtern wird in der Fachsprache auch als Sesquipedalophobie bezeichnet. Sie führt zu den für Angststörungen typischen Beschwerden und kann daher den Alltag der Betroffenen stark einschränken. Doch es gibt eine wirksame Behandlung. Finde mit diesem wissenschaftlich fundierten Test heraus, ob du Anzeichen einer Angststörung zeigst.

Bei spezifischen oder isolierten Ängsten lösen bestimmte Objekte (beispielsweise Tiere, Spritzen, Blut) oder Situationen (etwa Flüge, große Höhe) übermäßig starke Reaktionen wie Zittern oder Herzrasen aus. Spezifische Phobien treten sehr häufig auf: Ungefähr die Hälfte der in Deutschland lebenden Menschen leidet daran. Als Erkrankung bezeichnet man sie allerdings erst, wenn sie den Alltag der Betroffenen stark einschränken. Je mehr Ängste ein Mensch hat, desto höher ist das Risiko, eine weitere psychische Störung zu entwickeln. Zu den spezifischen Phobien, die eher wenig bekannt sind, gehört unter anderem die Angst vor langen Wörtern (Fachbegriff: Sesquipedalophobie).

Angst vor langen Wörtern: Was ist das?

Bei der Angst vor langen Wörtern fürchten sich Betroffene davor, lange Wörter zu sprechen. Sie haben zum Beispiel Bedenken, dass sie dabei Fehler machen, also zum Beispiel das Wort 

  • falsch betonen, 
  • falsch verwenden oder 
  • sich versprechen.

Die Angst vor langen Wörtern betrifft aber nicht nur die Furcht davor, diese Wörter zu sprechen, sondern auch sie zu lesen, zu schreiben oder sogar sie zu denken.

Wie heißt die Angst vor langen Wörtern?

Der Fachbegriff für „Angst vor langen Wörtern“ heißt Sesquipedalophobie. „Sesquipedalian“ kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „sehr lang“ (wörtlich: eineinhalb Fuß lang), „phobos“ wiederum ist das griechische Wort für Angst. Oft liest man auch, die Bezeichnung für die Angst vor langen Wörtern heißt Hippopotamomonstrosesquipedaliophobie. Dabei handelt es sich aber um ein Kunstwort, das aufgrund seiner Länge die eigene Bedeutung ironisch wiedergeben soll. Das Wort ist eine quasi monströse Zusammensetzung aus mehreren Begriffen:

  • Hippopotamus (engl. für Nilpferd) 
  • Monstrum (lat. für Ungheheuer, Scheusal, Monster)
  • Sesquipedalian (engl. für sehr lang)
  • Phobos (griech. Für Angst)

Die Bezeichnung Hippopotamomonstrosesquipedaliophobie wird nur umgangssprachlich verwendet. Oft wird zudem behauptet, dass es sich hier um einen Hoax handelt, also eine Falschnachricht, die ursprünglich im Internet verbreitet wurde. Dafür gibt es aber keine nachhaltigen Beweise.

Spezielle Phobie: Angst vor langen Wörtern und ihre Symptome

Medizinisch gesehen gehört die Angst vor langen Worten zu den speziellen Phobien. Damit bezeichnen Experten die dauerhafte, unangemessene Furcht vor bestimmten Objekten oder Situationen. Sie äußert sich zum Beispiel in körperlichen Symptomen wie

  • Zittern
  • Schwitzen
  • Übelkeit
  • Herzklopfen

Typisch ist auch, dass die Betroffenen die angstauslösende Situation versuchen, möglichst zu vermeiden. Das kann im Fall der Angst vor langen Wörtern mit starken Beeinträchtigungen einhergehen und zu Problemen am Arbeitsplatz oder in der Ausbildung führen – also Bereichen, in denen die Konfrontation mit langen Wörtern häufig ist.

Was kann man gegen die Angst vor langen Wörtern tun?

Wie bei anderen speziellen Phobien auch, kann die Angst vor langen Wörtern mithilfe einer Psychotherapie in der Regel gut behandeln werden. Wenn du unter einer Angststörung leidest, kann der Online-Kurs von Selfapy ein erster Schritt in die richtige Richtung sein. Unser Fragebogen gibt dir eine erste Einschätzung, ob die Kurse für dich in Frage kommen. 



Außerdem kannst du einen Termin für ein kostenfreies Infogespräch mit unseren Psycholog:innen vereinbaren.
Normalerweise kommt dabei eine sogenannte Verhaltenstherapie zum Einsatz. Hier setzen sich die Betroffenen nach und nach immer direkter dem Angstauslöser aus und lernen dabei, dass diese Situation eigentlich nicht bedrohlich ist. Der Mehrheit der Erkrankten kann dadurch langfristig geholfen werden. Menschen mit spezifischer Phobie erhalten in der Regel keine Medikamente. Denn bislang fehlt der Nachweis, dass diese hier tatsächlich wirken.

Ein Artikel von

Kathrin Rothfischer Medizinredakteurin

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Quellenangaben

  1. Bundespsychotherapeutenkammer (o. D.). Spezifische Phobien. https://www.bptk.de/patientinnen/psychische-krankheiten/spezifische-phobien/
  2. Pschyrembel Online (o. D.). Spezifische Phobie. https://www.pschyrembel.de/Spezifische%20Phobie/K00CT
  3. Psyxlex.de (o. D.). Sesquipedalophobie. https://psylex.de/stoerung/angst/phobien/sesquipedalophobie/
  4. Wortbedeutung.info. (o. D.). Hippopotomonstrosesquippedaliophobie. https://www.wortbedeutung.info/Hippopotomonstrosesquippedaliophobie/

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