Zurück 18 May 2022 · 19 min lesezeit
von Hanna Eggebrecht

Den BMI (Body Mass Index) berechnet man als Verhältnis zwischen Gewicht und Körpergröße.

Die BMI- Formel, die auch der BMI- Rechner benutzt ist diese: BMI = Körpergewicht : (Körpergröße)²

BMI Tabelle: Was bedeutet mein Ergebnis?

Die BMI Tabelle der WHO sieht folgende Einteilung von BMI Rechner - Ergebnissen vor:

  • BMI < 18,5: Untergewicht
  • BMI 18,5 - 24,9: Normalgewicht
  • BMI 25 - 29,9: Übergewicht
  • BMI 30 - 34,9: Adipositas (Fettleibigkeit) Grad I
  • BMI 35 - 39,9: Adipositas Grad II
  • BMI > 40: Adipositas Grad III

Nicht nur Übergewicht (ab BMI = 25), auch Untergewicht (BMI unter 18,5) kann schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Nebenwirkungen von Untergewicht können zum Beispiel die geringere Muskelmasse betreffen. Bei Menschen mit niedrigem BMI steigt zudem das Risiko für Atemwegserkrankungen wie COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung). Bei Untergewicht sind auch die Überlebenschancen nach Unfällen geringer und die Prävalenz für Depressionen und Suizid ist erhöht. Aber nicht immer ist ein niedriger BMI ja durch Diäten herbeigeführt: Er kann auch ein Symptom oder die Folge von Erkrankungen sein, die eine genaue Erforschung der Ursache bedürfen. Die Kombination aus Rauchen und niedrigem BMI birgt außerdem ein erhöhtes Krankheitsrisiko. 

Die am meisten bekannten Interpretationen des BMI sind die ab 25 kg/m2. Mit einem BMI ab 25 steigt nämlich das Risiko für viele verschiedene Erkrankungen. Ab einem BMI von 30 steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes, erhöhte Blutfette um das 2-3fache. Zudem kann Übergewicht und demnach ein hoher BMI sowohl Folge als auch Ursache von Depressionen sein kann. Body Shaming und die negative Stigmatisierung von Menschen mit Übergewicht trägt dazu bei, dass die Betroffenen anfälliger für psychische Erkrankungen sind. Ein hoher BMI (ab BMI= 25) verursacht darüber hinaus zum Beispiel Rückenschmerzen und Schmerzen der Kniegelenke. Bei der Gesundheitsvorsorge ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, die Rate an übergewichtigen Kindern zu senken, weil sich Übergewicht in der Kindheit häufig im Erwachsenenalter fortsetzt. Übergewichtige Kinder sind häufiger von Atemproblemen, Knochenbrüchen, Bluthochdruck, frühen Anzeichen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychologischen Problemen betroffen.

BMI Rechner: Frauen ab 50 kann der Wert nicht genau einschätzen. Für Personen über 50 Jahre gilt generell, dass die BMI-Grenzwerte für Übergewicht und Adipositas höher sein können als für junge Erwachsene. Für Personen über 70 Jahre kann ein BMI von 25 bis 30 am gesündesten sein, während ein BMI von unter 22 ein Anzeichen für eine Unterernährung sein kann.

Body Mass Index: Was ist das genau?

Der Body Mass Index (englisch für BMI) ist ein Wert, der bestimmt, in welchem Verhältnis Gewicht und Körpergröße stehen. Er wurde schon 1832 von Adolphe Quetelet bzw. nach dem ersten Weltkrieg von Ignaz Kaup entwickelt, weshalb man den BMI auch als “Quetelet-Kaup-Index” bezeichnet. Das Ergebnis der BMI Berechnung ist eine Zahl, die nach einer BMI Tabelle von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) eingeteilt wird. Damit lässt sich also feststellen, ob jemand (gemessen am Durchschnitt) übergewichtig, normalgewichtig oder untergewichtig ist. 
Studien zeigen, dass Menschen mit einem BMI zwischen 20 und 24,9 kg/m2 am längsten leben. Das Gewicht, das für einen selbst das persönliche ideale Normalgewicht darstellt, hängt auch vom Alter, dem Geschlecht, vorliegenden Krankheiten oder Sportlichkeit ab. Nicht alle relevanten Angaben fließen auch beim BMI Rechner mit ein. Ein Arzt bzw. eine Ärztin kann dabei helfen, das persönliche Idealgewicht einzuschätzen.

BMI Rechner: Frau vs. Mann

Da sich der BMI aus Körpergewicht und Größe zusammensetzt und es dahingehend Unterschiede bei Männern und Frauen gibt, ist das Ergebnis des BMI Rechners unterschiedlich zu interpretieren. Männer besitzen zum Beispiel von Natur aus mehr Muskelmasse und Frauen mehr Fettmasse (die Brust ist zum Beispiel Fettgewebe). Damit alle wesentlichen Vorgänge im Körper optimal ablaufen, benötigen Männer beispielsweise einen Fettanteil von 2 -5 % und Frauen von 10 -13 %.
Auch ist der BMI in Zusammenhang mit dem Gewicht unterschiedlich anzusehen: Männer sind mit einem niedrigen BMI gesundheitlich besser gestellt als Frauen. Das ist mit der unterschiedlichen Verteilung der Fettmasse zu erklären. Männer haben zum Beispiel bei einem höheren BMI eher mehr Bauchfett, weil es sich dort zuerst verteilt.

BMI Rechner: Kinder und Jugendliche

Der BMI Rechner für Kinder und Jugendliche funktioniert ähnlich dem BMI Rechner für Erwachsene, nur dass die Auswertung anders interpretiert wird (siehe unten)

  • BMI < 10 Untergewicht
  • BMI= 10 – 90 Normalgewicht
  • BMI > 90 – 97 Übergewicht
  • BMI > 97 – 99,5 Adipositas
  • BMI > 99,5 extreme Adipositas

Der BMI wird nach derselben Formel wie der BMI von Erwachsenen berechnet, jedoch wird bei Kindern unter 25 Monaten die Länge im Liegen statt der Körpergröße im Stehen benutzt. Diese kann nämlich um bis 0,7 cm länger sein als die im Stehen, daher sind die BMI Werte für Kinder unter 25 Monaten in den Tabellen etwas verschoben.

Der BMI von Kindern wird mit den Daten anderer Kinder desselben Alters verglichen. Die WHO gibt eine BMI-Tabelle für Jungen und Mädchen heraus. In Deutschland werden von der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA) Altersperzentile veröffentlicht. Diese nutzt man dann für die Beurteilung des BMI. Die Referenzdaten der BMI- Tabelle beinhaltet aktuelle Körpergrößen- und Körpergewichtsdaten von Mädchen und Jungen im Alter von 0 bis 18 Jahren aus verschiedenen Regionen Deutschlands. Als übergewichtig gilt ein Kind zum Beispiel dann, wenn der BMI höher als 90 % (= 90. Altersperzentil) seiner Altersgenossen hat. Ein “adipöser BMI” beginnt bei Kindern ab der 97. Altersperzentile. Untergewichtig ist ein Kind, wenn der BMI nur 10 % (10. Altersperzentil) oder weniger ist, stark untergewichtig ist ein BMI dann, wenn er unterhalb der 3. Altersperzentile liegt.

Die Perzentile des BMI bringen das Problem mit sich, dass sich auch die Definition für Unterernährung verschieben würde, wenn zum Beispiel der Ernährungszustand der Kinder in einer Gesellschaft insgesamt verändert ist. Bei Hungersnöten, Krieg oder ähnlichen Extremsituationen zum Beispiel. Wenn laut Definition immer genau 15 % aller Kinder übergewichtig sind, kann man zum Beispiel nicht zu der Aussage kommen, 25 % aller Kinder seien übergewichtig.
Ein weiteres Problem dieser BMI Tabelle für Kinder sind die Grenzwerte eines angemessenen BMI. Diese beziehen sich stark auf den Entwicklungsstand des Kindes. So wird zum Beispiel das rasche Längenwachstum in der Anfangsphase der Pubertät und Ähnliches abgebildet. Macht ein Kind diese Entwicklungsphasen früher oder später durch als der Durchschnitt, so kann trotz Normalgewicht auch ein entsprechend der Altersgruppe zu hoher oder zu niedriger BMI vorliegen.

BMI bei Essstörungen

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Obwohl der BMI als Kriterium bei der Bewertung von Essstörungen hinzugezogen wird, ist er allein nicht aussagekräftig genug, um eine Diagnose zu stellen. Für die Klinik spielt der BMI jedoch auch eine andere Rolle, indem er zum Beispiel für die Abschätzung einer Zwangsbehandlung herangezogen wird. Das Körpergewicht oder ein bestimmter Body-Mass-Index (BMI) alleine ist aber nicht ausschlaggebend. Erfahrungswerte zeigen, dass bei einer Gewichtsabnahme erhöhte Lebensgefahr besteht und diese unter einem BMI von 13 kg/m2 extrem steigt. Bei Magersucht ist es zum Beispiel so, dass das Körpergewicht mindestens 15 % unter dem für die Körpergröße und Alter angemessenen Gewicht liegen muss. Der Body Mass-Index (BMI) läge dann bei 17,5 kg/m2 oder darunter.Eine Zwangsbehandlung oder Zwangsernährung bei Essstörungen darf nur im Notfall und wenn sie zum Schutz der Betroffenen gilt, in Betracht gezogen werden. Dafür gibt es in Deutschland strenge gesetzliche Vorgaben. Laut BzgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) gilt folgendes: 

“Für eine Zwangsbehandlung gibt es strenge gesetzliche Vorgaben, die erfüllt sein müssen. Dies gilt für Erwachsene ebenso wie für minderjährige Betroffene. So muss eine Zwangsbehandlung immer von einem Gericht ausdrücklich genehmigt werden. Sie darf auch nur stationär, beispielsweise in psychiatrischen Kliniken, erfolgen.”

BMI bei Models

Da der BMI auch als Einschätzung bei Magersucht oder anderen Essstörungen gilt, wurden Mindestwerte für Models in einigen Ländern eingeführt, die dann regelmäßig ärztlich überprüft werden müssen. Die Todesfälle im Zusammenhang mit Essstörungen sollen so reduziert werden. Seit 2010 gibt es die “Mindest-BMI”- Werte zum Beispiel in Frankreich und Spanien (18) oder Israel und Italien (18,5). 

BMI und Übergewicht

Besonders im Zusammenhang mit Übergewicht spielt der Body Mass Index zur Beurteilung oft eine Rolle. Die WHO warnt beispielsweise, dass die Mehrheit der Erwachsenen in Europa zu dick sei. Übergewicht und Fettleibigkeit hätten "epidemische Ausmaße" erreicht. Nach aktuellen Zahlen sollen 13% aller Todesfälle darauf zurückzuführen sein. Mehr als die Hälfte der Erwachsenen in Europa ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu dick. 59 % der Erwachsenen leben also mit Übergewicht oder Fettleibigkeit, so zumindest der “Fettleibigkeitsbericht” 2022 der WHO. Männer sind mit 63% öfter betroffen als Frauen (54%). Deutschland liegt im Report (noch) leicht unter dem europäischen Durchschnitt, allerdings sind hier auch die Unterschiede zwischen Männern und Frauen größer: Der Wert der Frauen liegt unter 50, der der Männer bei 65 %. Die aktuellsten europäischen Vergleichswerte dazu stammen nach WHO-Angaben aus dem Jahr 2016.
Um hohem BMI und Adipositas entgegen zu wirken empfiehlt die WHO eine “Zuckersteuer”.

Fettleibigkeit bringt verschiedene gesundheitliche Folgen mit sich, wie Krebs unter anderem auch chronische Atemwegserkrankungen wie Asthma, Schlaganfälle und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Leber- und Nierenbeschwerden. Allerdings können auch psychische Probleme und Rückenschmerzen die Folgen starken Übergewichts sein. Zur Bekämpfung von Übergewicht und Adipositas empfiehlt die WHO eine Besteuerung gesüßter Getränke, Subventionen für gesunde Nahrung, Werbebeschränkungen und die Förderung körperlicher Aktivitäten.
Übergewichtige und Fettleibige sind nach WHO-Angaben in der Pandemie überproportional häufig von den Folgen von Covid-19 betroffen gewesen. Die Betroffenen hätten ein höheres Risiko für Krankenhauseinlieferungen und Todesfälle gezeigt. Und nicht nur das: Die Fettleibigkeit unter Kindern und Jugendlichen könnte aufgrund der Corona-Pandemie steigen. Grund dafür ist unter anderem ein veränderter Lebensmittelkonsum und mangelnde körperliche Aktivität in Lockdown-Zeiten. Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas) zählten generell zu den Hauptursachen für Behinderungen und Todesfälle in Europa. In einigen Ländern könnte Fettleibigkeit in den kommenden Jahrzehnten sogar das Rauchen als Hauptrisikofaktor für Krebs ablösen.
Die Raten von Übergewicht und Fettleibigkeit hätten in der gesamten WHO-Region Europa "epidemische Ausmaße" erreicht, erklärte die Organisation. Keines der 53 Länder der europäischen WHO Region (Die WHO zählt neben der EU unter anderem auch die Türkei, Russland, die Ukraine und weitere östlich gelegene Staaten zu ihrer europäischen Region.) sei derzeit auf dem Weg, den Anstieg der Fettleibigkeit bis 2025 zu stoppen. Die Verbreitung unter Erwachsenen sei nur auf dem amerikanischen Kontinent noch höher. 

Warum ist der BMI Rechner Quatsch?

Je höher der BMI, desto höher ist das Risiko für Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes, Gallensteine, Atemprobleme und bestimmte Krebsarten.
Die Verwendung des BMI für die Diagnose von Untergewicht oder von körperfettbedingtem Übergewicht anhand fest definierter Grenzwerte ist sehr umstritten. Denn ein relativ hohes Körpergewicht und damit ein hoher BMI können auch durch viel Muskelmasse, höhere Knochendichte, stärkere Knochen- und Gelenkdurchmesser, größere Schulterbreite (bei Personen mit gleicher Körpergröße durchaus im Dezimeterbereich) und viele andere Faktoren verursacht sein. Besonders stark trifft dies bei Sportlern zu. Austrainierte Kraftsportler ohne viel Körperfett haben allein aufgrund ihrer Muskelmasse einen hohen BMI. Ausdauersportler (5-km-Lauf, 10-km-Lauf, Marathonlauf), die an den Olympischen Spielen 1960 in Rom teilnahmen, hatten einen BMI von 20–21, Kraftsportler (Gewichtheber, Speer-, Hammer- und Diskuswerfer, Kugelstoßer) einen BMI von 26 bis 29. Daher wird für die medizinische Diagnose von Unter- und Übergewicht der Maßstab dessen, was als normalgewichtig gilt, gegebenenfalls angepasst. So wurde beispielsweise für Querschnittgelähmte eine Senkung der Grenze zwischen Normal- und Übergewicht von 30 kg/m² auf 22 kg/m² gefunden.[36]Sportliche Menschen können einen erhöhten BMI-Wert haben, ohne dass ein Übergewicht besteht. Ein erhöhter BMI-Wert sagt nichts aus über die Ursache des Übergewichts und auch nichts darüber, welche Therapie am besten geeignet ist.

Der BMI bezieht die Körpermasse (englisch mass, = Gewicht) auf das Quadrat der Körpergröße. Der BMI ist lediglich ein grober Richtwert, da er weder Statur und Geschlecht noch die individuelle Zusammensetzung aus Fett- und Muskelgewebe eines Menschen berücksichtigt.

Durchschnittlicher BMI der Erwachsenen in einzelnen Ländern.

Obwohl der BMI für die meisten Männer und Frauen anwendbar ist, hat er folgende Schwachstellen:

  • Der BMI kann das Körperfett bei Sportler:innen und anderen Personen mit muskulösem Körperbau als Übergewicht deuten.
  • Das Körperfett wird bei älteren Personen unterschätzt, da sie weniger Muskelmasse haben. Das gilt generell für Menschen, die Muskeln verloren haben.
  • Achtung: Der BMI sagt NICHTS über die Körperfettverteilung aus. Ein BMI von 25 bis 30 bedeutet zwar klinisch gesehen Übergewicht, allerdings zeigen Untersuchungen aber, dass ein solcher Body Mass Index keinen erheblichen Einfluss auf die Lebenserwartung und verschiedene Erkrankungen hat. Eine gesundheitsschädigende Bedeutung bekommt Übergewicht erst dann, wenn gleichzeitig andere Erkrankungen wie Diabetes oder Krebs vorliegen.
  • Das Ausmaß oder die Größenordnung von Übergewicht kann durch den BMI bestimmt werden, allerdings ist für das Risiko von Krankheiten wie Herz-, Gefäß- oder Stoffwechselerkrankungen auch wichtig, an welcher Stelle vermehrt Körperfett auftritt. Wir alle kennen das berühmte Bauchfett: es ist ein Risiko für das Herz, für die Leber und auch für das Gefäßsystem.
  • Fazit: Grundsätzlich gilt, dass der BMI unabhängig von Alter und Geschlecht funktioniert aber maximal als Richtwert gelten kann. Ob es sich um Fett oder Muskeln handelt, kann der BMI nicht unterscheiden.

BMI Verteilung auf der Welt

Laut WHO sterben weltweit mindestens 2,8 Millionen Menschen pro Jahr an den Folgen von Übergewicht bzw. Fettleibigkeit. Die Weltkarte zeigt den durchschnittlichen BMI von erwachsenen Einwohnergruppen nach Ländern der Erde (je dunkler die blaue Färbung, desto höher der durchschnittliche BMI).

Alternativen zum BMI

Neben dem Body Mass Index gibt es noch andere Maße, die zur Einschätzung des Körpergewichts entwickelt wurden. 

  • Broca-Index, Ponderal-Index und Körperbau-Entwicklungsindex

Der Broca- Index und Ponderal- Index sind am verbreitetsten neben dem BMI. Eine biologische Altersbestimmung soll der Der Körperbau-Entwicklungsindex können.

  • WtHR: Waist-to-height-ratio

Das "Taille-zu-Größe-Verhältnis" bestimmt im Gegensatz zum BMI (Körpergröße und Gewicht) das Verhältnis zwischen Taillenumfang und Körpergröße. Eine Studie der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität zeigte, dass gesundheitliche Risiken besser mit dem Verhältnis von Bauchumfang zur Körpergröße eingeschätzt werden können. Wenn man sich an das bauchfett erinnert, leuchtet das ein. Offensichtlich sind genauere Rückschlüsse auf den gesundheitlich bedenklichen Bauchfettanteil möglich. Im Vergleich zum BMI sollen bessere Aussagen über die Verteilung des Körperfetts möglich sein.

  • Area Mass Index und Body-Adiposity-Index

Beim BAI (Body Adiposity Index) wird der Anteil des Körperfetts berechnet. Der Area- Mass Index (AMI) kann das Verhältnis von Körpermasse zur Körperoberfläche darstellen. Das ist sehr genau, da die Körperoberfläche vom individuellen Körperbau (Statur) und dem Geschlecht einer Person abhängt. 

Der BAI ist seit 2011 bekannter und berücksichtigt neben der Körperlänge auch den Hüftumfang. Den BAI errechnet man mit der Formel:

BAI = (Hüftumfang in cm) / (Körperlänge in m)*1,5 − 18.

trotzdem er so genau klingt, scheint der BAI aber dem BMI in seiner Aussagekraft in einiges nachzustehen, weil der BMI in engerer Beziehung zur Körperfettverteilung steht. Allerdings hat der gemessene Taillenumfang eine höhere Aussagekraft über den prozentualen Körperfettanteil als der BMI oder der BAI. Auch bei der Abschätzung des Diabetesrisikos war der BMI dem BAI überlegen, allerdings hatte auch hier der Taillenumfang wieder eine noch höhere Aussagekraft.

  • Body Shape Index (BSI)

Gesundheitsrisiken, die in Verbindung mit erhöhtem Bauchfett stehen sind der Herzinfarkt, Bluthochdruck oder der Schlaganfall. Der Body-Shape-Index (BSI oder ABSI) kann solche Gesundheitsrisiken prognostizieren, da das pathologische Bauchfett in die Berechnung einbezogen wird. Wichtig für diese Berechnung ist der ABSI-z-Wert, weil er den eigenen Wert mit den Durchschnitten der Bevölkerung (in den USA) vergleicht und so ein über- oder unterdurchschnittliches Risiko ermittelt. Für schwangere Personen ist der BSI natürlich nicht geeignet.

BMI Rechner: mit Nomogramm

Man kann zum BMI ausrechnen auch ein Nomogramm nutzen statt der Formel. Zur Bestimmung des BMI mittels Nomogramm verbindet man das Körpergewicht und die Körpergröße durch eine Gerade. Der Schnittpunkt mit dem Maßstab in der Mitte des Nomogramms ergibt den BMI der gemessenen Person. Im Beispielbild ergibt das Körpergewicht 65 kg bei 175 cm Körpergröße einen BMI von ca. 20. 
Auf der Body Mass Index (BMI) Skala in der Mitte sind für Männer und Frauen die Bereiche für wünschenswertes Gewicht (1), 20 % Übergewicht (2) und 40 % Übergewicht angegeben.

BMI: Weiterführende Infos

Das Berliner Vivantes Klinikum bietet hier weiterführende Informationen für übergewichtige Menschen an. In der Diabetologie wird auch Ernährungsberatung durchgeführt. 
Mehr über die Rolle des BMI bei der Zwangsbehandlung von Essstörungen kann man in der entsprechenden Infobroschüre der BzgA nachlesen.

BMI: Kleine Geschichte

Der BMI wurde 1832 vom belgischen Mathematiker Adolphe Quetelet entwickelt. Deshalb nennt man den BMI nur nur Body Mass Index sondern auch Quetelet Index. Die Bezeichnung Body-Mass-Index (BMI) kam erst circa 1972 auf. Ancel Keys veröffentlichte einen Artikel und empfahl den BMI (nur) für den statistischen Vergleich von Populationen, nicht für die Beurteilung der Übergewichtigkeit von einzelnen Menschen. Die Mitarbeiter von us- amerikanischen Lebensversicherungen machten den BMI populär, da sie ihn als Einstufung nutzten, um Prämien zu berechnen (Übergewicht sollte berücksichtigt werden).

Seit Anfang der 1980er Jahre wird der Body Mass Index offiziell von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verwendet. Die aktuelle BMI-Klassifikation bzw. die zur Refrenz herangezogene BMI Tabelle der WHO gibt es seit 1995.
In einigen deutschen Bundesländern, wie zum Beispiel Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, wird der Body-Mass-Index als Kriterium für die Verbeamtung im öffentlichen Dienst herangezogen. Personen mit zu hohem oder zu niedrigem BMI werden demnach nicht verbeamtet (Stand 2007). Diese Regelung wurde von verschiedenen Seiten stark kritisiert.
Anhand von historischen Aufzeichnungen, die zum Beispiel bei der Musterung von Rekruten gemacht wurden, sind Rückblicke in die Vergangenheit möglich. In weiter zurückliegende Zeiten führen Schätzungen des BMI zurück, die an Knochen aus archäologischen Zusammenhängen durchgeführt wurden. An ihnen kann eingeschätzt werden, dass die durchschnittliche Ernährung im frühen Mittelalter Europas recht gut war.

Neue Studien aus 2022 zum BMI

  1. Laut einer neuen Studie weisen ältere Männer eine geringere Fortpflanzungsfähigkeit auf, wenn eine bestimmte Dysregulation die Spermaproduktion beeinträchtigt. Diese Erkenntnis hängt auch mit einem höheren BMI zusammen, der jüngere Männer mit normalem BMI nicht in ihrer Reproduktionsfähigkeit einschränkte. Bei älteren Männern hängt diese Dysregulation mit alternden Hoden sowie der nicht funktionierenden Neubildung von Spermien zusammen. Wenn also ältere Männer einen hohen BMI haben oder fettleibig sind, werden dadurch auch komplexe Veränderungen der Hoden im Alter verschlechtern. Eine kleine Grafik aus dem Forschungsteam visualisiert diese Erkenntnisse. 
  2. Laut einer weiteren Studie erhöhen Übergewicht und Fettleibigkeit das Risiko, an Diabetes Typ-2 zu erkranken. Zwar können auch Normalgewichtige die Krankheit bekommen, jedoch konnten Forscher der Universität Lund in Schweden zeigen, dass es möglich ist, Personen, die ein höheres Risiko für Diabetes haben, durch die Messung des BMI auf eine neue Weise zu identifizieren. Die Autoren der Studie haben stoffwechselbedingte Veränderungen finden können, die mit Fettleibigkeit einhergehen und das Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes erhöhen können. Der Body Mass Index kann also frühzeitig als Indiz genutzt werden.
  3. Eine weitere Studie mit sehr vielen Teilnehmern aus China hat den optimalen BMI bei Personen ab dem neunten Lebensjahrzehnt erforscht. In der öffentlichen Gesundheitspolitik wird es empfohlen, einen Body-Mass-Index von unter 25 einzuhalten, ab dem man sonst als übergewichtig oder fettleibig gilt. Die Forscher konnten herausfinden, dass diese Empfehlungen in der hohen Altersgruppe nach oben korrigiert werden müssen.

Sonstige Wissenschaft zum BMI:

Das Problem an der BMI Formel ist, dass nur zwei Werte (Größe und Gewicht) bestimmen, ob jemand zu viel wiegt oder zu wenig. Auch wird großen Menschen oft wegen eines höheren BMI gesagt sie seien zu dick, während kleine Menschen schlanker erscheinen.

Nach dieser Einschätzung gehen viele Menschen nur durch ihren BMI davon aus, durch Übergewicht an Bluthochdruck, Diabetes oder Herzinfarkt zu erkranken. Sogar Ärzt:innen irren sich manchmal im Vertrauen auf den BMI.

Laut einem Bericht in DER ZEIT wurde folgende Lösung gefunden: “Der Mathematiker Nick Trefethen der Uni Oxford hat eine präzisere BMI-Formel entwickelt. Die Folge: Der BMI von großen Menschen sinkt rechnerisch und der von kleinen Menschen steigt. Grob gesagt verlieren Personen ab 1,80 Meter Körpergröße einen BMI-Punkt, Menschen unter 1,60 gewinnen einen hinzu. Nach dieser Rechnung würde sich der BMI von Millionen Menschen in Deutschland ändern. Zusätzlich skaliert Trefethen seinen BMI mit dem Faktor 1,3 – um die Ergebnisse aus der alten und neuen Formel vergleichbar zu machen. Da die Wurzel aus 1,69 gerade 1,3 ist, stimmen so alter und neuer BMI für einen 1,69 Meter großen Menschen überein.”

Allerdings ist diese BMI Formel auch nicht perfekt:

"Menschliche Körper sind kompliziert und jede BMI-Formel wird immer bloß eine einzelne Zahl ausspucken."

"Die Abhängigkeit unseres Medizin- und Versicherungswesens von so einer einfachen Formel beunruhigt mich sehr", sagt der Mathematiker. Genauer als die alte BMI-Rechnung – aus einer Zeit, als es weder Taschenrechner noch Fettwagen gab – ist die Trefethen-Formel allemal. Fachleute streiten seit Jahren über den BMI. (…) Der deutsche Ernährungsforscher Hans-Georg Joost kritisiert den Fettindikator seit Längerem: "Muskelgewebe ist dichter als Fett. Das heißt, ein Leistungssportler kann relativ viel wiegen, ohne dass sein Körperfettanteil bedenklich wäre", sagt Joost. Noch problematischer sei, dass der BMI die Fettverteilung nicht berücksichtige: "Für die eigene Gesundheit ist aus medizinischer Sicht ein Kugelbauch wesentlich gefährlicher als ein korpulentes Gesäß." Deshalb plädiert der Ernährungsforscher dafür, bei der Risikovorhersage auch auf den Bauchumfang zu achten. Neben Medizinern diskutieren auch Mathematiker den BMI kontrovers. So findet sich auf der Seite der Mathematical Association of America der unterhaltsame Beitrag “Glaubst du an Feen, Einhörner und den BMI?”. Keith Devlin beschreibt darin, dass laut BMI sogar George Clooney, Johnny Depp und Brad Pitt als übergewichtig gelten würden. Ebenso machte sich der britische Mathematiker Niall MacKay bereits vor ein paar Jahren für eine Anpassung des BMI stark.”

Schlusswort zum BMI

Nicht nur der Mathematiker Trefethen, der viele E-Mails zur seiner Überlegung erhielt, auch viele Fachpersonen raten zum Umdenken des BMI- Rechners. Sogar derjenige, der den BMI einst entwickelte war sich seiner Funktionalität nicht 100%-ig sicher. Quetelet empfahl eine genauere Formel und so sollten wir es in der heutigen Zeit schon längst handhaben. Die Lösung: der Belgier empfiehlt in einem Aufsatz aus dem Jahr 1835, einen Exponenten zu benutzen. Und genau diesen hat Trefethen jetzt auch vorgeschlagen: eine 2,5.

Ein Artikel von

Hanna Eggebrecht Redakteurin · B.Sc. Psychologie | M.Sc. Psychotherapie

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Quellenangaben

  1. Filip Ottosson, Einar Smith, Ulrika Ericson, Louise Brunkwall, Marju Orho-Melander, Salvatore Di Somma, Paola Antonini, Peter M. Nilsson, Céline Fernandez, Olle Melander; Metabolome-Defined Obesity and the Risk of Future Type 2 Diabetes and Mortality. Diabetes Care 2022; dc212402. https://doi.org/10.2337/dc21-2402
  2. https://adipositas-gesellschaft.de/bmi/
  3. https://de.wikipedia.org/wiki/Body-Mass-Index
  4. https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/body-mass-index-bmi
  5. https://schlaganfallbegleitung.de/wissen/bmi#:~:text=BMI%20Tabelle,-Bezeichnung&text=Ein%20BMI%20zwischen%2025%20%E2%89%A4,m2%20wird%20als%20Untergewicht%20eingeordnet.
  6. https://science.orf.at/stories/3212906/
  7. https://www.aok.de/pk/magazin/ernaehrung/abnehmen/bmi-und-waist-to-hip-ratio/
  8. https://www.bmi-rechner.net/webmaster.html
  9. https://www.bzga-essstoerungen.de/hilfe-finden/welche-therapie-gibt-es/stationaere-behandlung/zwangsbehandlung/?L=0https://www.euro.who.int/en/health-topics/noncommunicable-diseases/obesity/publications/2022/who-european-regional-obesity-report-2022
  10. https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsB/referenzperzentile/bmi.pdf?__blob=publicationFile
  11. https://www.spektrum.de/lexikon/ernaehrung/body-mass-index/1223
  12. https://www.tagesschau.de/ausland/europa/who-europa-gewicht-101.html
  13. https://www.who.int/data/gho/data/indicators/indicator-details/GHO/mean-bmi-(kg-m-)-(age-standardized-estimate)
  14. https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2013-01/body-mass-index-korrektur/seite-2
  15. Nie et al., Single-cell analysis of human testis aging and correlation with elevated body mass index, Developmental Cell (2022), https://doi.org/10.1016/j.devcel.2022.04.004
  16. Woo, J. What is an optimal BMI after eighty?. Nat Aging (2022). https://doi.org/10.1038/s43587-022-00212-0

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